Reinhold Grünendahl
Friedrich Schlegel und Indien
Eine Rezeptionsgeschichte
In diesem Band wird zum ersten Mal der Versuch unternommen, Friedrich Schlegels Indienrezeption im Gesamtzusammenhang seines Denkens darzustellen. In der über hundertjährigen Auseinandersetzung mit (im weitesten Sinne) orientalistischen Aspekten seines Schaffens war es bislang eher üblich, seine Schriften nach Stellen zu durchsuchen, mit denen die jeweiligen Exegeten ihre Thesen begründen zu können meinten. Der Zusammenhang, dem diese Stellen entnommen wurden, fand dabei kaum angemessene Berücksichtigung. Dieses Verfahren läßt sich insbesondere in neueren Diskursen über die angeblich romantischen Wurzeln der ‚deutschen Indologie‘ beobachten.
Um so entstandene ‚dekonstruktivistische‘ Entstellungen zu korrigieren, werden die in solchen Diskursen herangezogenen Splitter aus Friedrich Schlegels Gedankenwelt wieder in ihren ursprünglichen Zusammenhang eingefügt, wobei diese ‚Rekontextualisierung‘ zuweilen weit über das einzelne Werk hinausgeht, wenn dies zum besseren Verständnis Friedrich Schlegels und seiner Zeit nötig erschien. Durch die Zusammenführung indologischer Aspekte mit Ansätzen der vornehmlich germanistisch geprägten Friedrich-Schlegel-Forschung ergeben sich neue Perspektiven auf das Werk dieses vielseitigen und wandlungsfähigen Denkers und Kritikers.
Studia Indologica Universitatis Halensis | Band 30
1. Auflage
gebundene Ausgabe
ISBN 978-3-86977-262-2
(noch nicht erschienen)