Ruzanna Karapetyan unter Mitarbeit von Stefan Rabanus
Genus Verbi im Deutschen und im Armenischen
Die Genera Verbi gehören zu den wichtigsten Kategorien des Verbs und sind fundamental für die Untersuchung der Grammatik einer Sprache. Sie bezeichnen die Richtung der Handlung (die Perspektivierung), indem sie die Beziehung des Verbs mit seinen Aktanten beschreiben. Ihre Konzeptionalisierung basiert auf dem Begriff der semantischen Rolle. Unter den semantischen Rollen ist die prototypische Opposition diejenige zwischen Agens und Patiens, welcher die Aktiv-Passiv-Diathese entspricht. Weitere Genera sind Reflexivität, Reziprozität und Mittelkonstruktionen (Medium).
Während sich die Germanistik weitgehend einig über die Definition und die Einteilung der Genera Verbi im Deutschen ist, gibt es in der Armenistik einen Konsens weder bezüglich der Zahl noch bezüglich der Benennung und Klassifikation der Genera Verbi. Das hängt auch damit zusammen, dass die Bildung des Passiv, des Reflexivs, der Reziproka und des Mediums im Armenischen mit demselben formalen Grundmarker durchgeführt wird, nämlich mit dem Suffix -վ-/-v-.
Das Ziel der vorliegenden Studie ist die Beschreibung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede, die Deutsch und Armenisch bei der Definition, Bildung und Einteilung der Genera Verbi aufweisen, und zwar in Bezug auf Begrifflichkeit, Kriterien für die Unterscheidung der Genera, formale Exponenz der Genera (analytischer und/oder synthetischer Ausdruck), unterschiedliche Aspekte der Agensangabe und lexikalische Einschränkungen bei der Bildung der Genera
Internationale Werkstücke | International Workpieces | Band 01
1. Auflage 2019
broschiert, 110 Seiten
ISBN 978-3-86977-207-3
19,80 €