Teuchtler | Strafrecht als Werkzeug der Drogenpolitik?
Teuchtler | Strafrecht als Werkzeug der Drogenpolitik?

Julia Alina Teuchtler

Strafrecht als Werkzeug der Drogenpolitik?

Folgen und Probleme punitiver Drogenpolitik: Analyse mit Konzept­vorschlag alter­nativer und ergän­zender Maßnahmen

Inwiefern sich das Strafrecht als drogen­politisches Mittel eignet, wird nicht nur aktuell in der Öffent­lich­keit viel diskutiert, sondern ist darüber hinaus konti­nuier­lich ein wich­tiger Gegen­stand krimi­nolo­gischer Forschung.

Dabei sind neben rein kriminologischen Aspekten insbe­sondere auch markt­ökono­mische Effekte und rechts­staat­liche Frage­stel­lungen zu betrachten. Im Rahmen einer Analyse wird deutlich, dass bei einer vorrangig punitiven Drogen­politik uner­wünschte Neben­effekte die sehr geringen Erfolge überwiegen. Eine solche stellt sich als krimina­litäts­för­dernd, desin­tegrativ, rechts­staatlich frag­würdig und in mancher Hinsicht auch als gesund­heits­gefähr­dend heraus. Daher bedarf es der Suche nach geeig­neteren drogen­poli­tischen Konzepten.

Der hier vorgestellte Konzeptvorschlag bedient sich eines Zusammen­spiels aus vor­rangig akzeptie­renden, therapie­renden und mit markt­ökono­mischen Strategien arbeitenden Maß­nahmen. Straf­rechtliche Mittel wirken an geeigneter Stelle als ergän­zende Säule einer entsprech­enden Drogenpolitik.

Erforderlich ist dabei eine Abwägung im Konflikt zwischen der Notwen­digkeit des Schutzes des Einzelnen, auch vor sich selbst, und dem Recht auf Rausch. Dabei stellen sich auch in anderen Bereichen immer wieder auftretende und zu disku­tierende Fragen rechts­staat­licher Inter­vention. Notwendig ist daher eine Diffe­renzie­rung zwischen Sucht und bloßem Rausch als Anhalts­punkt für den Einsatz straf­recht­licher Mittel. Dies legt auch eine unter­schied­liche Behand­lung harter und weicher Drogen nahe.

Auf diese Weise ist der vorliegende Konzept­vorschlag bemüht, das richtige Maß und die geeigneten Stellen für punitive Aspekte in einer not­wen­diger­weise vor­rangig akzeptie­renden, therapie­renden und mit markt­ökono­mischen Strate­gien arbei­tenden Drogen­politik zu finden. Nur so können Indivi­duen und Gesell­schaft effektiv vor drogen­spezi­fischen Gefahren für Gesund­heit und Zusammen­leben, resul­tierend aus Sucht und Übermaß, geschützt werden.


Leseprobe | PDF

Strafrechtliche Studien | Band 6
1. Auflage 2023
broschiert, 48 Seiten
ISBN 978-3-86977-270-7

14,80 €

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