Johannes Keucher

Geschichtliche Entwicklung und gegenwärtiger Stand des Kammer-Systems

Mit einer Einführung von Winfried Kluth

Die gesellschaftliche Modernisierung im 19. Jahr­hundert und der damit einher­gehende tiefgreifende Struktur­wandel der Wirtschaft stellten Gesetzgeber und Verwaltung vor völlig neue Aufgaben. Eine Reaktion darauf war die Gründung der Wirtschafts­kammern in Preußen und einigen anderen deutschen Ländern. Organisiert nach Prinzipien der Kooperation und Selbs­tregulie­rung war es ihre Aufgabe, staatliche Stellen fachkundig zu beraten. Die Grundidee bestand darin, den dafür nötigen Sachverstand nicht in erster Linie durch die Verbeamtung entsprechend gebildeter Fachleute zu beschaffen, sondern die jeweiligen Berufs­gruppen in öffentlich­recht­lichen Institutionen zu organisieren. Die rasch zunehmende Bedeutung und der wirtschafts­politische Einfluss der Kammern haben von Anfang an auch für das Interesse der Wissenschaft gesorgt. Einer der Begründer der juristischen Kammer­forschung ist Johannes Keucher, der seine Dissertation mit dem Titel „Geschichtliche Entwicklung und gegen­wärtiger Stand des Kammer-Systems“ 1931 vorlegte. Im zweiten Band der Reihe Replicata ist diese weg­weisende Studie nun wieder in einer leicht zugänglichen Form verfügbar. Keucher behandelt hoch aktuelle Themen, die damals wie heute kontrovers diskutiert werden. So beschäftigt er sich ausführlich mit der Frage, ob es sinnvoll ist, Arbeit­nehmer in die Organisation der Kammern einzu­beziehen. Seine höchst differen­zierte und wissen­schaftlich beispielhafte Antwort kann auch nach mehr als 80 Jahren vor dem Hintergrund der aktuellen Forschung eine hohe Plausibilität beanspruchen.


Blick ins Buch | PDF

Replikata | Band 2
Nachdruck des Originals
broschierte Ausgabe, 144 Seiten
ISBN 978-3-86977-081-9

24,80 €

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