Leitbild Info-Flyer
kostenloses Probeheft bestellen
RP Reha im Abonnement erhalten
Herausgeber und Redaktion
Autorenhinweise
Register 2017–2019
RP Reha 4/2017
Schwerpunkt
Innovationen in der medizinischen Rehabilitation
E D I T O R I A L
Innovationen in der medizinischen Rehabilitation – so titelte schon die vierte Ausgabe des Bundesgesundheitsblattes im Jahr 2001. In ihrem dafür verfassten Editorial beschrieben Uwe Koch und Franz Petermann, worin trotz aller Stärken der Rehabilitation angesichts der vielfältigen Herausforderungen deutliche Reformbedarfe bestanden und mit welchen Innovationen diesen zu entsprechen sei. Die Idee zum hier vorliegenden Heft ist anlässlich des von der DVfR im November 2016 in Berlin veranstalteten Kongresses „Teilhabeorientierung in der medizinischen Rehabilitation“ entstanden. Schon in seinem Eröffnungsvortrag zeigte der Vorsitzende der DVfR, Matthias Schmidt-Ohlemann, konkret erforderliche Schritte für die Weiterentwicklung der medizinischen Rehabilitation auf. Bei genauerem Hinsehen fokussierten die Diskussionen damals wie heute solch zentrale Fragen wie stärkere Orientierung an individuellen Problemlagen, zeitliche Flexibilisierung von Rehabilitationsmaßnahmen, Verbesserung von Prävention und Nachsorge sowie effektivere Vernetzung im Versorgungsnetzwerk als auch zwischen Rehabilitation und Arbeitswelt. Auch die Rehabilitation muss sich den in der Arbeitswelt rasant verändernden Anforderungen stellen.
Das hier vorliegende Heft bildet weder die Tagung von vor einem Jahr ab, noch will es an die eingangs erwähnte Ausgabe des Bundesgesundheitsblattes anknüpfen. Die Vergewisserung um die doch schon länger diskutierten Innovationsbedarfe dient vielmehr der Einsicht, dass die Reformschritte, die vor allem im Zuge des umzusetzenden Bundesteilhabegesetzes zu gehen sind, doch auch einer gewissen Zeit bedürfen. Innovation assoziiert einerseits eine gewisse Dynamik. Und gerade dies gebietet es zugleich, gemeinsam Ressourcen einzusetzen, um durch Innovationen die Rehabilitation nachhaltig positiv zu stärken, vor allem im Sinne der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, aber auch im Sinne aller Mitwirkenden, vor allem auch der Beschäftigten bei Trägern, Diensten und Einrichtungen u.a. Dies wird Zeit beanspruchen, auch wenn Veränderungen oft rasch gewünscht sind.
Miriam Markus und Matthias Bethge schildern den Wissensstand zur medizinisch- beruflich orientieren Rehabilitation (MBOR).
Die Wirksamkeit medizinischer Rehabilitationsleistungen hängt maßgeblich von ihrer Qualität ab. Als VertreterInnen der Deutschen Rentenversicherung stellen Larissa Beck, Margarete Ostholt-Corsten, Anke Mitschele, Markus Thiede und Susanne Weinbrenner den „Strukturierten Qualitätsdialog“ vor.
Ein besonders wichtiger Bereich medizinischer Rehabilitation ist die Rehabilitation von Menschen mit schweren Beeinträchtigungen. Ein neues Konzept für die Rehabilitation funktionell schwerstgeschädigter Menschen mit dem Ziel, bestmögliche Teilhabechancen herzustellen, wird vorgestellt von Paul-Walter Schönle, Joachim Beyer, Maren Bredehorst, Sabine Grotkamp, Volker Brahner, Wolfgang Seger, Wolfgang Cibis, Andreas Badke und Susanne Weinbrenner.
Auch Mirjam Schülle widmet sich in ihrem Beitrag der Versorgung und Teilhabe schwer beeinträchtigter Menschen und stellt die Entstehungsgeschichte sowie die rechtlichen Grundlagen der Medizinischen Zentren für erwachsene Menschen mit Behinderung (MZEB) dar. Während das Versorgungssystem für Kinder und Jugendliche mit Behinderung, insbesondere durch die sozialpädiatrischen Zentren (SPZ), gut etabliert ist, fehlt es hiernach im Erwachsenenbereich an einer vergleichbaren Weiterversorgung. Die MZEB könnten hier eine Chance bieten.
Auch die Rehabilitation von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung stellt Herausforderungen an das Versorgungssystem, insbesondere dann, wenn sie einen Migrations- oder Fluchthintergrund haben. Mit der Rehabilitation geflüchteter ausländischer Kinder und Jugendlicher und den rechtlichen Grundlagen der Frühförderung befasst sich Torsten Schaumberg.
Kennzeichnend für die medizinische Rehabilitation ist die Zusammenarbeit interdisziplinärer Teams. Die Vorgaben der Leistungsträger zeigen, dass die Leistungserbringung regelmäßig eine Leistungsausführung unter ständiger ärztlicher Verantwortung verlangt. Unter dem Blickwinkel der Entwicklung von Innovationen wird diese Arztzentriertheit von Christiane Goldbach kritisch hinterfragt.
Einblicke in das Projekt „Qualifiziert für die Praxis: Inklusionsmanager/innen für den gemeinnützigen Sport“, gibt Katja Lüke. Im Interview berichtet sie über die Rolle des Sports für eine gelingende Inklusion sowie über erste Projekterfahrungen.
Weitere über den Heftschwerpunkt hinausgehende Informationen zu Gerichtsentscheidungen sowie zum aktuellen Rehabilitationsgeschehen finden sich in der Rechtsprechungsübersicht, der Rubrik Internationales und der Infothek.
Katja Nebe
Matthias Schmidt-Ohlemann
I N H A L T
Sozialpolitik und Rehabilitation
Medizinisch-beruflich orientierte Rehabilitation
Eine Strategie zur Verbesserung der Teilhabe am Arbeitsleben
Intensivmedizinische Rehabilitation – ein neues Konzept für die Rehabilitation auch funktionell schwerstgeschädigter Patienten
Rechtsprechung
Ausgewählte Aspekte zur Rolle des Arztes in der medizinischen Rehabilitation nach dem SGB IX
Rechtsprechungsübersicht
Praxis der Rehabilitation
Qualifiziert für die Praxis: Inklusionsmanager/innen für den gemeinnützigen Sport
Katja Lüke vom DOSB im Interview
Neue Wege in der Reha-Qualitätssicherung: Der Strukturierte Qualitätsdialog
Forschung und Praxis
Barrieren der Barrierefreiheit – Gesundheitsversorgung für Menschen mit geistiger und mehrfacher Behinderung
Gesetzesgrundlage und Konzeption der Medizinischen Zentren für erwachsene Menschen mit Behinderungen (MZEB)
Geflüchtete ausländische Kinder und Jugendliche in der Rehabilitation – Frühförderung als Chance
Rechtliche Grundlagen der Frühförderung
Internationales
Internationale News
Infothek
Aktuelles aus der Praxis der Rehabilitation
Aus dem Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht
Veranstaltungen
Neuerscheinungen und Literaturempfehlungen
RP Reha | Ausgabe 4/2017
64 Seiten
ISSN 2366-7877
Der Preis enthält 7% MwSt. Der Versand erfolgt kostenfrei.
34,00 €