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Register 2017–2019
RP Reha 1/2022
Schwerpunkt
Rehabilitation und Teilhabe für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
E D I T O R I A L
Liebe Leserinnen und Leser,
mit diesem Heft eröffnen wir den 9. Jahrgang. Zugleich beginnt das dritte Jahr der Covid-Pandemie. Die letzten zwei Jahre haben allen Menschen viel und vielen Menschen besondere Einschränkungen bis hin zu endgültigen Verlusten abverlangt. Über den Schutz von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen hinsichtlich ihrer besonderen Vulnerabilität ist lange fast nichts und später immer noch vergleichsweise wenig diskutiert und gestaltet worden. Die Folgen, vor allem wegen der erlittenen seelischen Beeinträchtigungen, werden nach Expertenschätzung in ihrer ganzen Dimension erst noch zu Tage treten. Über Strukturen, Leistungen und notwendige Reformen zur Rehabilitation und Teilhabe von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen muss daher frühestmöglich nachgedacht werden, damit Prävention und Rehabilitation zügig greifen können. Nun knüpfen die einzelnen Beiträge nicht unmittelbar an der Pandemie oder den damit verbundenen Krankheitsbildern bzw. langfristigen Folgen an. Prävention und Rehabilitation sollen aber auch gerade unabhängig von speziellen Indikationen oder Ursachen wirksam werden. Deshalb sehen wir diese Schwerpunktausgabe auch vor dem Hintergrund der noch zu bewältigenden besonderen Bedarfe der jüngeren Generationen als Beitrag, ohne Covid speziell zu thematisieren.
Eingangs widmet sich Felix Welti der Inklusion als Aufgabe in den sich überschneidenden Rechtskreisen „Jugendhilfe“ und „Teilhabe“, kritisiert darin auch die Idee einer „Gesamtzuständigkeit“ und fokussiert auf die Pflicht der verschiedenen Träger und Institutionen zur koordinierten Bündelung der Leistungen im Einzelfall für inklusive Lebenschancen von Kindern und Jugendlichen mit Behinderungen. Gut passend dazu behandelt das Autorenteam Jörg M. Fegert, Andres Plieninger, Andreas Witt und Michael Konrad die praktischen Versorgungslücken bei der notwendigen Unterstützung psychisch erkrankter Adoleszenter und junger Erwachsener und beschreibt die Chancen einer mobilen medizinischen Rehabilitation bei psychischen Beeinträchtigungen. Aus der Rechtsprechung bespricht Philipp Jahn diesmal keine sozialrechtliche Entscheidung, sondern eine betreffend die Beziehung zwischen dem Einrichtungsträger und den Patienten. Konkret ging es um die – im Urteil bestätigte – vorzeitige Beendigung einer Eltern-Kind-Kur. Am konkreten Beispiel von Kurzsichtigkeit hat die Autorin Alexandra Tille die Sensibilität von Lehrkräften für Präventionsmöglichkeiten zur Verhinderung von Teilhaberisiken untersucht. Mit einer komprimierten Abbildung einer Gerichtsentscheidung zum Anspruch auf Sehhilfe für ein Kleinkind haben wir diesen Themenkomplex erweitert.
Teilhabe und institutionalisierte Mitbestimmung hängen eng zusammen. Für die bessere Mitwirkung in den Werkstätten für Menschen mit Behinderungen hat Viviane Schachler die Umsetzung neuer rechtlicher Vorgaben in der Praxis empirisch analysiert und die Ergebnisse ihrer bundesweiten Befragung dargestellt.
Wie immer runden Informationen in der Infothek und der Rechtsprechungsübersicht das Angebot ab und wir wünschen guten Erkenntnisgewinn bei der Lektüre des Heftes.
Katja Nebe
I N H A L T
Sozialpolitik und Rehabilitation
Inklusion im Spannungsfeld zwischen Jugendhilfe und Teilhaberecht
Die Umsetzung der Werkstätten-Mitwirkungsverordnung in der Praxis
Rechtsprechung
Kein Schadenersatzanspruch bei Kurabbruch
Rechtsprechungsübersicht
Praxis der Rehabilitation
Medizinische Reha – eine wenig beachtete Komponente bei der Unterstützung der Teilhabe psychisch Erkrankter adoleszenter und junger Erwachsener
Aus Forschung und Praxis
Prävention von Kurzsichtigkeit in der Schule – eine Untersuchung zur Sensibilität von Lehrkräften
Versorgung mit einer Spezialbrille für ein Kleinkind – Leistungs- und Beratungsverantwortung der Krankenversicherung
Infothek
Aktuelles aus der Praxis der Rehabilitation
Aus dem Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht
Veranstaltungen
Neuerscheinungen und Literaturempfehlungen
RP Reha | Ausgabe 1/2022
64 Seiten
ISSN 2366-7877
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