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Register 2017–2019
RP Reha 4/2022
Schwerpunkt
Studium, Gesundheit und Rehabilitation
E D I T O R I A L
Liebe Leserinnen und Leser,
das historisch erwerbszentrierte Sozialleistungssystem hat auch in der Rehabilitation dazu geführt, dass sich Versorgungssysteme in erster Linie an erwerbsbezogenen Teilhabehindernissen ausrichten. Den Versorgungsbedarfen in anderen Lebensphasen wird daher systemisch bedingt regelmäßig nur eine nachrangige Aufmerksamkeit zu teil. Das vorliegende Schwerpunktheft widmet sich der Situation von Studierenden hinsichtlich ihrer Präventions- und Rehabilitationsbedarfe und hier speziell im Rahmen ihres Studiums.
Die Hochschulen sind verpflichtet, Angebote für eine bessere Zugänglichkeit vorzuhalten. Im Rahmen des vom BMBF geförderten Projekts „ErfolgInklusiv – Studienerfolg bei Krankheit und Behinderung durch Nachteilsausgleich, Beratung, Gesundheitsförderung und Inklusion“ werden rechtliche Grundlagen und ausgewählte Rechtsprobleme qualitativ und quantitativ untersucht. Die Zahl der Studierenden mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen steigt. Ergebnisse zu den Zusammenhängen zwischen Gesundheit und Studienerfolg sowie zu moderierenden Einflussfaktoren wurden im Wege einer Studierendenbefragung an der Universität Kassel ermittelt. Alfons Hollederer, Antje Römhild und Felix Welti geben in ihrem Artikel Aufschluss über Bedingungen der Teilhabe im Studium. Christina Janßen stellt in ihrem Beitrag ausgewählte Ergebnisse der rechtsdogmatischen Untersuchung vor und weist auf die systematischen Probleme zwischen den Zuständigkeiten der Teilhabe an Bildung, Teilhabe am Arbeitsleben und medizinischen Rehabilitation hin.
Mit einer Besprechung einer aktuellen Entscheidung des Sozialgerichtes Nürnberg zur Zuständigkeit der Bundesagentur für eine Studienassistenz als Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben gibt Philipp Jahn einen weiteren Überblick über den gegenwärtigen juristischen Diskussionstand. Der Autor zeigt, dass durch das Bundesteilhabegesetz die Rehabilitationsträger noch stärker verpflichtet sind, Unterstützungsleistungen an den individuellen Bedarfen und Lebenslagen der Leistungsberechtigten auszurichten. Dies muss konsequenterweise auch die Hilfen im hochschulischen Bereich betreffen.
Zu den bereits bestehenden Anforderungen kamen infolge der COVID-19 Pandemie weitere belastende Umstände für viele Studierende hinzu. Wie sich das Leben von Studierenden hinsichtlich ihrer psychischen Belastungen, der Partnerschaften und des Sexualverhaltens verändert hat, wurde von Max Supke, Kurt Hahlweg, Krenare Kelani, Beate Muschalla und Wolfgang Schulz untersucht.
Passend zum Schwerpunkt hat Belinda Weiland im Auftrag der Redaktion den letzten Kinder- und Jugendbericht der Bundesregierung ausgewertet, der explizit zum Thema „Gesundheitsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung in der Kinder und Jugendhilfe“ verfasst worden ist, und hieraus einen für die Gruppe der jungen Erwachsenen von 18 bis 27 Jahren aussagekräftigen Auszug zusammengestellt. Die darin getroffenen Aussagen veranschaulichen die besondere Umbruchsituation in der Adoleszenzphase deutlich.
Ergänzt werden die Beiträge durch ein Interview aus der Praxis. Stefanie Heyer beantwortet wie auch bereits in Heft 2/2017 Fragen zur Rehabilitation psychisch kranker Menschen. Seitdem sind mehr als fünf Jahre vergangen. Die Rehabilitation hat sich weiterentwickelt und der Bedarf an Unterstützung ist für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen nach wie vor groß und komplex. Das ist ein guter Grund, erneut von ihr mehr über die aktuellen Herausforderungen und die Einsichten dazu zu erfahren.
Mit Rechtsprechungsübersicht und Infothek wird das Heft abgerundet und wir hoffen, für unsere Leserinnen und Leser und alle fachlich Interessierten wieder eine aufschlussreiche Lektüre zu bieten.
Felix Welti und Katja Nebe
I N H A L T
Sozialpolitik und Rehabilitation
Studieren mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen und Behinderungen – Rechtliche Rahmenbedingungen und ausgewählte Rechtsprobleme
Gesundheitsbezogene Prävention und Gesundheitsförderung für junge Erwachsene zwischen 18 und 27 Jahren
Rechtsprechung
Studienassistenz als Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben
Rechtsprechungsübersicht
Praxis der Rehabilitation
RKP-Konzepte: Chancen und notwendige Fortentwicklung in der Rehabilitation psychisch kranker Menschen
Aus Forschung und Praxis
Psychische Belastung, Partnerschaften und Sexualverhalten von Studierenden
Teilhabeförderung im Studium – Ergebnisse einer Studierendenbefragung
Internationales
Covid-19-Infektion und Long Covid – Leitfaden für Beschäftigte
Infothek
Aktuelles aus der Praxis der Rehabilitation
Aus dem Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht
Veranstaltungen
Neuerscheinungen und Literaturempfehlungen
RP Reha | Ausgabe 4/2022
64 Seiten
ISSN 2366-7877
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