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RP Reha 2/2023
Schwerpunkt
Zugänglichkeit für Menschen mit Behinderung
E D I T O R I A L
Liebe Leserinnen und Leser,
Inklusion setzt Zugänglichkeit voraus, denn Zugänglichkeit kann eine unabhängige Lebensführung ermöglichen. Deshalb verlangt Artikel 9 der UN-Behindertenrechtskonvention geeignete Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt mit anderen den Zugang zur physischen Umwelt, zu Transportmitteln, zu Information und Kommunikation, einschließlich Informations- und Kommunikationstechnologien und -systemen, sowie zu anderen Einrichtungen und Diensten, die der Öffentlichkeit in städtischen und ländlichen Gebieten offenstehen oder für sie bereitgestellt werden, zu gewährleisten.
Auf Bundes- und Landesebene existieren inzwischen zahlreiche Gesetze und Verordnungen, um Zugänglichkeit zu erreichen. Das 2002 in Kraft getretene und 2016 novellierte Behindertengleichstellungsgesetz des Bundes (BGG) spielt für eine allgemeine, umfassende barrierefreie Umweltgestaltung eine wichtige Rolle. In einer einjährigen Evaluationsstudie (2021–2022)
wurde es im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales auf seine Wirkungen untersucht. Beteiligt waren das Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH (ISG), das Hugo-Sinzheimer-Institut für Arbeits- und Sozialrecht und die Universität Kassel unter Mitwirkung des Instituts für Sozialforschung und Kommunikation GmbH (SOKO). In dieser Ausgabe beschäftigen sich mehrere Beiträge mit der Evaluation. So werden auszugsweise aus dem Bericht zentrale Ergebnisse zu den Wirkungen der Novellierung übersichtlich dargestellt und konkrete Handlungsempfehlungen gegeben. Christina Janßen und Karoline Riegel befassen sich dann in ihrem Beitrag speziell mit den Regelungen zur barrierefreien Kommunikation gemäß §§ 9 bis 11 BGG. Zwei besondere Transformationsthemen sind für die barrierefreie Kommunikation essentiell – die Digitalisierung und die Änderungen im Sprachgebrauch durch Genderzeichen. Stefanie Köhler und Christina Janßen geben in ihrem Beitrag „Gendergerechte digital barrierefreie Sprache“ ein Follow-up zur Empfehlung der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit in der Informationstechnik im rechtlichen und gesellschaftspolitischen Kontext.
Zugänglichkeit durch Verfahren spielt vor allem auch für Kinder und Jugendliche mit Behinderung eine wesentliche Rolle, weil sie auf unabhängige Unterstützung zur Wahrung ihrer Rechte in mehrpoligen Situationen angewiesen sind. Stefanie Gröhl stellt eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts vor, in der die Schlüsselrolle der Verfahrensbeistandschaft für Kinder mit Behinderungen deutlich gestärkt worden ist.
Neuland betreten wir in dieser Ausgabe mit einer längeren Rezension, hier verfasst von Eberhard Kiesche zu dem inzwischen schon in 3. Auflage erschienenen Buch von Bettina Schmidt zur „Gestaltung und Durchführung des BEM“.
Die RP Reha versteht sich als Plattform, die Diskussion um die Entwicklung der Rehabilitation auf wissenschaftlicher Ebene zu begleiten und hat daher von der Wissenschaftlich-Medizinischen Allianz für Rehabilitation (WMAR) ein „Diskussionspapier zur Zukunft der gesundheitsbezogenen Rehabilitation: Problembereiche und Lösungsansätze für die rehabilitative Versorgung in Deutschland“ abgedruckt.
Mit Rechtsprechungsübersicht und Infothek wird das Heft abgerundet und wir hoffen, für unsere Leser*innen und alle fachlich Interessierten wieder eine aufschlussreiche Lektüre geboten zu haben.
Katja Nebe und Felix Welti
I N H A L T
Sozialpolitik und Rehabilitation
Behindernde Kommunikation? Die Evaluation des novelierten Behindertengleichstellungsgesetzes und die Regelungen zur barrierefreien Kommunikation gemäß §§ 9–11 BGG
Forschungsbericht zur Evaluierung des novelierten Behindertengleichstellungsgesetzes (Auszug)
Rechtsprechung
Verfahrensbeistandschaft und der Zugang zum Recht für Kinder mit Behinderungen – Anmerkung zu BEVERFG vom 08.08.2021 – 2 BVR 2000/20
Rechtsprechungsübersicht
Praxis der Rehabilitation
Rezension zu: Bettina Schmidt, Gestaltung und Durchführung des BEM 3. Auflage (2023)
Buch, Softcover, 3. Auflage,
2023, 267 Seiten, C.H. BECK, ISBN 978-3-406-75343-5
Aus Forschung und Praxis
Gendergerechte digital barrierefreie Sprache: Ein Follow-up zur Empfehlung der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit in der Informationstechnik, im rechtlichen und gesellschaftspolitischen Kontext
Zukunft der Gesundheitsbezogenen Rehabilitation: Problembereiche und Lösungsansätze für die rehabilitative Versorgung in Deutschland
Ein Diskussionspapier der wissenschaftlich-medizinischen Allianz für Rehabilitation (WMAR)
Infothek
Aktuelles aus der Praxis der Rehabilitation
Aus dem Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht
Veranstaltungen
Neuerscheinungen und Literaturempfehlungen
RP Reha | Ausgabe 2/2023
60 Seiten
ISSN 2366-7877
Der Preis enthält den ermäßigten Umsatzsteuersatz. Der Versand erfolgt kostenfrei.
34,00 €