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Register 2017–2019
RP Reha 1/2025
Schwerpunkt
Übergänge auf den allgemeinen Arbeitsmarkt
E D I T O R I A L
bei Drucklegung des Heftes stehen noch keine Koalition und auch noch kein Koalitionsvertrag. Im Wahlkampf spielte das Thema Inklusion keine besondere Rolle. Jetzt laufen die Sondierungen vor allem vor dem Hintergrund der Lockerung der Schuldenbremse für Investitionen in Infrastruktur und Rüstung. Herausforderungen im Bereich der Behindertenpolitik werden bislang vor allem aus den Verbänden und von der Monitoring-Stelle UN-Behindertenrechtskonvention formuliert. Im Editorial zum letzten Heft (4/2024) wurden bereits die verschiedenen behindertenpolitischen Gesetzesvorhaben benannt, die nach dem letzten Koalitionsvertrag noch auf den Weg gebracht werden sollten, dann aber mit dem vorzeitigen Aus der 20. Legislatur des Bundestages auf der Kippe standen.
Auch wenn die Handlungsspielräume fiskalpolitisch auf allen Ebenen (Bund, Länder, Kommunen) schwierig sind und auch noch schwieriger werden, kann Deutschland in seinen Anstrengungen zur Umsetzung der UN-BRK und der Bemerkungen aus dem 2. und 3. Staatenberichtsverfahren nicht nachlassen. Der Arbeitsmarkt braucht Arbeits- und Fachkräfte. Dieses Heft befasst sich im Schwerpunkt mit dem Zugang zum allgemeinen Arbeitsmarkt und gibt damit Antworten, wie die Gewährleistung des gleichen Rechts auf Arbeit für Menschen mit Behinderung zugleich die hohe Arbeitskraftnachrage decken kann.
Besonders schwierig ist der Arbeitsmarktzugang nach wie vor für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Saskia Blütgen und Lena Ansmann geben in ihrem Beitrag „jetzt gehört das System definitiv überarbeitet und modernisiert und fachlich professionalisiert“ aus Perspektive von interviewten Inklusionsmanager*innen einen Überblick, wie WfbM zum Übergang psychisch erkrankter Menschen beitragen, welche Ressourcen und Barrieren den Übergang beeinflussen. Mithilfe des Budget für Arbeit (BfA), als Leistung zur Teilhabe am Arbeitsleben, sollen solche Übergänge noch besser gelingen. Die Inanspruchnahme des dafür neu eingeführten § 61 SGB IX bleibt allerdings deutlich hinter den Erwartungen zurück. Katja Nebe kommentiert den § 61 SGB IX aus rechtswissenschaftlicher Perspektive.
Mit dem dynamischen Rechtsrahmen und den empirischen Entwicklungslinien zur Versorgung von Patient*innen mit digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGA, § 33a SGB V) in der Gesetzlichen Krankenversicherung befassen sich Dörte Busch und Cathleen Rabe- Rosendahl in ihrem gleichnamigen Beitrag. Sie gehen auf die Voraussetzungen und weitere ausgewählte Schwerpunkte zur sog. „App auf Rezept“ ein. Rechtliche Neuerungen im Berufsbildungsgesetz ergeben sich aus dem Berufsbildungsvalidierungs- und -digitalisierungsgesetz (BVaDiG). Leonard Seidel stellt Auswirkungen der Reform auf den Zugang von Menschen mit Behinderungen zur beruflichen Bildung dar. In einer wissensbasierten Gesellschaft spielt die Hochschulbildung einen essentiellen Beitrag für den Berufszugang. Christina Janßen formuliert vor dem Hintergrund der Ergebnisse des Forschungsprojekts „ErfolgInklusiv – Studienerfolg bei Krankheit und Behinderung durch Nachteilsausgleich, Beratung, Gesundheitsförderung und Inklusion“ Vorschläge für hochschulpolitische Handlungsstrategien zur Umsetzung der Rechte von Studierenden mit Beeinträchtigungen vor dem Hintergrund der UN-Behindertenrechtskonvention.
Der Verbleib im Arbeitsmarkt soll für langzeiterkrankte Beschäftigte durch das Betriebliche Eingliederungsmanagement (§ 167 Abs. 2 SGB IX) gewährleistet werden. Katja Nebe und Anna Laube zeigen auf, dass Schwächen im praktischen Vollzug durch Anordnungen einer Aufsichtsperson der Berufsgenossenschaft überwunden werden können. Demokratische Partizipation durch parlamentarisches Mandat muss auch für Menschen mit Behinderung möglich sein. Berit Dose stellt die Entscheidung des LSG Niedersachsen-Bremen dar, wonach die Arbeitsassistenz eines Abgeordneten in der Bremischen Bürgerschaft nicht durch Reha-Leistungen gefördert werden muss, und zeigt zugleich, wie dennoch gleichberechtigte Mandatsausübung zu gewähren ist.
Die Herausgeberinnen und Herausgeber der RP Reha wünschen ihren Leser* innen ein gutes Jahr 2025!
Katja Nebe
I N H A L T
Sozialpolitik und Rehabilitation
Dynamischer Rechtsrahmen und empirische Entwicklungslinien zur Versorgung der Patient:innen mit digitalen Gesundheitsanwendungen (§ 33a SGB V) in der gesetzlichen Krankenversicherung
Relevante Änderungen des BBIG durch das BVADIG aus Sicht von Menschen mit Behinderungen
Rechtsprechung
Keine Förderung einer Arbeitsassistenz durch REHA-Träger für die Tätigkeit eines Abgeordneten in der bremischen Bürgerschaft
Anmerkung zu LSG Niedersachsen-Bremen, Beschluss vom 03.01.2024 – L 11 AL 67/23 B ER
Rechtsprechungsübersicht
Praxis der Rehabilitation
„Jetzt gehört das System definitiv überarbeitet und modernisiert und fachlich professionalisiert“
Beeinflussende Faktoren der beruflichen Rehabilitation psychisch erkrankter Menschen – ein qualitativer Forschungsansatz der sozialen Nachhaltigkeit
Das Budget für Arbeit gemäß § 61 Sozialgesetzbuch 9. Buch (SGB IX)
Aus Forschung und Praxis
Studieren mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen – rechtssoziologische Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen vor dem Hintergrund der UN-BRK
Anordnung eines Betrieblichen Eingliederungsmanagements (BEM) durch eine Aufsichtsperson der Berufsgenossenschaft
Infothek
Aktuelles aus der Praxis der Rehabilitation
Aus dem Diskussionsforum Rehabilitations- und Teilhaberecht
Veranstaltungen/Webinare
Neuerscheinungen und
Literaturempfehlungen
V O R S C H A U
RP Reha 2/2025
Schwerpunkt: Mit Vielfalt zum inklusiven Arbeitsmarkt
erscheint im Mai 2025
RP Reha | Ausgabe 1/2025
68 Seiten
ISSN 2366-7877
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