Oskar von Hinüber
Studien zur Kasussyntax des Pāli
Bis heute herrscht ein deutlicher Mangel an Untersuchungen zur Syntax des Mittelindischen und damit auch des Pāli. Allein diese Tatsache rechtfertigt es, eine vor mehr als einem halben Jahrhundert verfaßte, nur nach einer maschinenschriftlichen Vorlage veröffentlichte Dissertation in neuer Gestalt wiederum zugänglich zu machen, die zudem seit vielen Jahren vergriffen und auch antiquarisch kaum zu beschaffen ist.
Im Mittelpunkt der Untersuchung steht der Gebrauch der Kasus in der Prosa des Vinayapiṭaka, die zum Zeitpunkt der Wahl des Themas für die Dissertation nicht ganz zutreffend innerhalb der kanonischen Theravāda-Literatur als besonders altertümlich angesehen wurde. Dieser Irrtum wird jedoch durch den ständigen Blick auf das von H. O. de Alwis Wijesekera in seiner Londoner Dissertation von 1936 (gedruckt 1993) aus dem Suttapiṭaka zusammengetragenen Material weitgehend ausgeglichen.
Der Nachdruck bot zugleich die Gelegenheit für eine Überarbeitung, die sich jedoch weitgehend auf Hinweise auf inzwischen erschienene Literatur beschränkt, und für eine erhebliche Erweiterung der Indices. Ganz neu hinzugekommen sind ein Sachindex sowie Verzeichnisse derjenigen Stellen, an denen von der Übersetzung von T. W. Rhys Davids und H. Oldenberg in den „Vinaya Texts“ oder von I. B. Horner in dem „The Book of Discipline“ abweichende Textdeutungen vorgeschlagen werden.
Der eigentliche Text der Dissertation ist unverändert übernommen, wobei jedoch erkannte Druckfehler, sehr gelegentlich auch Fehlübersetzungen, berichtigt und die „Addenda et Corrigenda“ des Originaldruckes eingearbeitet sind. Auf eine durchgreifende Neubearbeitung wurde verzichtet, um das Erscheinen des Neudrucks nicht in eine unbestimmte Zukunft zu verschieben.
Studia Indologica Universitatis Halensis | Band 19
1. Auflage 2022
gebunden, 332 Seiten
ISBN 978-3-86977-251-6
88,00 €