Thomas Bremer (Hg.)

Vernunft, Religionskritik, Volksglauben in der Aufklärung

Wissenszirkulation und Öffentlichkeit in den deutsch­sprachigen Gebieten

Das Spannungsfeld aus Aufklärung, Wissen, Religionen und Religions­kritik hat in den letzten Jahren ein verstärktes Interesse der literatur- und kultur­wissen­schaft­lichen Forschung gefunden. Weit weniger erforscht sind hingegen die konkreten Wege und Netzwerke, mit deren Hilfe sich die Informationen über Religion, Volks­religiosität, Aberglauben verbreiten. Wie entsteht im 18. Jahrhundert das Wissen von kulturellen Praxen der Volks­frömmigkeit innerhalb der intellek­tuellen Eliten? Wie bildet sich ein Austausch kritischer Argumente und wie werden sie öffentlich, welche Debatten bilden sich und welche spektakulären Ereignisse lösen sie gegebenen­falls aus? Welche Rolle spielen dabei die unterschied­lichen deutsch­sprachigen Regional­kulturen und ihre konfessionelle Struktur? Wie sehen die Versuche aus, die Zirkulation von Wissen und Kritik zu verhindern oder zu erschweren (Zensur, Publikations­verbote) und wie werden sie gegebenen­falls unterlaufen? Wie zirkulieren Formen grundsätzlicher Religionskritik? Das sind die zentralen Fragen, denen der Band in einer Fülle von Aspekten nachgeht. Er untersucht dabei die Informations­vermittlung in den Wochen- und politischen Zeitschriften ebenso wie in den Reise­berichten und Verlags­projekten der Zeit und beleuchtet auch den Einfluss dieses Wissens auf Disziplinen wie die Demographie und Medizin­geschichte. Der Band ist der zweite einer Reihe, die die Ergebnisse der Tagungen der deutsch-französischen CIERA-Forscher­gruppe zum Verhältnis von populärem und gelehrtem Wissen im 17. und 18 Jahrhundert veröffentlicht, aber auch allen Forschungs­arbeiten zu einschlägigen Themen offensteht.


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Wissensdiskurse im 17. und 18. Jahrhundert | Band 2
1. Auflage 2013
broschierte Ausgabe, 264 Seiten
ISBN 978-3-86977-076-5

58,00 €

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